Garagendach begrünen: Wie es geht & was Sie beachten sollten

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Von der begrünten Fabrikhalle bis zum Garagendach, Dachbegrünung kennt keine Grenzen – zumindest, was ihre Fläche betrifft. Mit 10.000 Quadratmetern kommt der Rekordhalter für die größte Begrünung derzeit aus Wagenfeld und gehört der Firma Lütvogt. Auf dem Dach der unternehmenseigenen Lagerhalle ließe sich ein bundesligakonformes Fußballfeld abstecken; inklusive reichlich Platz für die Tribünen.

Wirklich große Dächer zu begrünen ist also problemlos möglich. Aber wie steht es bei Ihnen Zuhause? Ist es möglich, Ihr Garagendach zu begrünen? Eignet sich jedes Dach für Pflanzen oder gibt es Ausnahmen? Welche Voraussetzungen gibt es und welche Kosten fallen für die Begrünung an?

Diese und ähnliche Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Artikel. Zur Seite steht uns dabei unser eigener Experte für Dachbegrünungen, Steffen Meuwesen.

Sind Sie schon einen Schritt weiter und haben die Grundlagen für die
Möglichkeit der Garagen- oder Carport-Begrünung bereits geklärt? Dann lesen Sie unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Begrünung Ihres Daches: Step by Step zum begrünten Dach – So einfach funktioniert Plantile®

Flachdach oder Schrägdach: Auf welchen Garagendächern ist eine Begrünung möglich?

Das Grundsätzliche zuerst: Geht Dachbegrünung auf allen Garagendächern?

Die undifferenzierte Antwort wäre tatsächlich: ja. Denn viele Pflanzen sind ziemlich hartnäckig und wenn Sie Ihre Dachschindeln nicht regelmäßig von Moos befreien oder den Efeu zurückschneiden, bekommen Sie am Ende auch so etwas wie ein Gründach.

Allerdings wird diese Form der Garagendachbegrünung kaum Ihren Vorstellungen entsprechen, denn unkontrollierter Bewuchs sieht häufig nicht nur unschön aus, er kann auch die Bausubstanz schädigen.

Die Antwort unseres Experten Steffen lautet deshalb:

„Sofern sie in der Lage sind, mit dem zusätzlichen Gewicht klarzukommen, lassen Flachdächer sich immer begrünen. Bei Schrägdächern kommt es auf den Neigungswinkel an: Dächer mit einem Anstieg von maximal 25 Grad können auch von Laien problemlos selbst mit Pflanzen bestückt werden. Wird es steiler, sieht die Sache schon komplizierter aus. Dann führt an einem Dachdecker meist kein Weg vorbei.”

Flachdach ja, Schrägdach vielleicht. So gut wie jede deutsche Garage kommt also für eine Begrünung infrage. Allerdings hat Steffen bereits die Tragfähigkeit angesprochen – und die ist so wichtig, dass wir sie näher betrachten sollten:

Die Sache mit der Statik: Welches Gewicht muss das Garagendach aushalten können?

Eine Garagendachbegrünung besitzt reichlich Eigengewicht, das von der Bausubstanz getragen werden muss. Den Maximalwert, den ein Dach aushält, bevor es Schäden nimmt, nennen Expert:innen Lastreserve.

Dabei wird unterschieden zwischen:

1. Das Verkehrsgewicht oder die Nutzlast:
   Die Nutzlast bzw. das Verkehrsgewicht ist nach DIN 1055-3 das Gewicht, das ein Dach an einem Durchschnittstag tragen muss. Kein Schnee, kein Starkregen – nur ein Handwerker, der ein paar Reparaturen vornimmt oder Kinder, die auf die Garage gekraxelt sind. Für die Statik einer Dachbegrünung sollten Sie diesen Wert aber nicht allein heranziehen.
2. Wassergesättigtes Gewicht:
   Denn natürlich wachsen die Begrünungs-Pflanzen in gutem Mutterboden – und der kann reichlich Wasser speichern. Normale Erde besitzt einen Feuchteanteil von 40 Prozent, kann aber auch aufschwämmen und dann bis zu 90 Prozent ihres Eigengewichts an Wasser binden.
3. Schneelast Gewicht:
   Zuletzt kann das auf einem Dach lastende Gewicht durch Schneefall noch einmal deutlich zunehmen (DIN 1055-5). Es soll ja Winter geben, in denen sich die weiße Pracht meterhoch auftürmt. Ordentlich, wie wir sind, teilt sich Deutschland daher in Schneelastzonen auf. Entsprechende Karten finden Sie im Internet.

Hinweis: Die in diesem Blogbeitrag gemachten Angaben sind keine Rechtsgrundlage oder Beratung. Bitte lassen Sie sich immer von einem Statiker beraten, ob ihr Gebäude einer Begrünung und den zusätzlichen Trageanforderungen standhalten kann.

Klingt komplex, aber Steffen bringt Ordnung ins Chaos:

Die Lastreserve: Wichtig für alle Dachbegrünungen ob Leichtbau oder Massivbau

Um zu wissen, ob Ihr Dach sich für eine Begrünung eignet, müssen Sie zunächst seine Lastreserve pro Quadratmeter kennen. Zwischen Carports in Leichtbauweise und hundert Jahre alten Garagen, die einem Bunker Konkurrenz machen, kann diese allerdings sehr unterschiedlich ausfallen.

Wenn Ihnen die Lastreserve nicht bekannt ist, weil Sie nicht Bauherr:in waren und Ihnen die Pläne vorliegen, helfen Statiker:innen weiter

Danach brauchen Sie nur noch das Maximalgewicht des Garagendachbegrünungssystems Ihrer Wahl. Bei Plantile® liegt es zum Beispiel bei 75 Kilogramm pro Quadratmeter – es ist also deutlich geringer als bei einem ausgewachsenen Mann, der über das Dach läuft.

Gehen beide Werte konform – und bei bauüblichen Dächern in unseren Breiten ist die Wahrscheinlichkeit dafür sehr groß – steht Ihrer Garagendachbegrünung fast nichts mehr im Wege.”

Schlagwort fast, denn ein paar Aspekte sollten Sie noch beachten:

Bauliche Frage: Wie muss das Garagendach für eine erfolgreiche Begrünung beschaffen sein?

Neben der Statik existieren drei letzte, alles entscheidende Punkte, die über Wohl und Wehe einer Garagendachbegrünung entscheiden. Diese sind:

#1 Der Wurzelschutz: Die Schutzschicht zwischen Dach und Grün

Damit Pflanzen sich nicht ungewollt durch die Decke bohren, muss Ihr Garagendach Wurzel-fest sein. Falls Ihre Garage oder Ihr Anbau gerade errichtet wird, bitten Sie Dachdecker oder Dachdeckerin, eine wurzelfeste Bahn einzuziehen. Bei bestehender Bausubstanz können Sie alternativ eine Wurzelschutzfolie anbringen oder anbringen lassen.

#2 Der Dachzustand: Eine stabile Grundlage

Vor der Begrünung sollte sich Ihr Garagendach in einem einwandfreien Zustand befinden. Undichte Stellen oder andere Schäden sind ein absolutes No-Go. Kommen Sie bitte nicht auf den Gedanken: „Toll! Das Loch im Dach wird durch die Dachbegrünung abgedichtet.“ Außer natürlich, Sie wünschen sich einen Wasserschaden.

#3 Die Sonneneinstrahlung: Die Naturgewalten einkalkulieren

Die meisten Garagendächer sind starkem Sonneneinfall ausgesetzt – und das über viele Stunden am Tag. Dort oben wird es also deutlich heißer und womöglich trockener als ein paar Meter weiter unten im Garten. Steffen erklärt hierzu:

„Aufgrund des massiven Lichteinfalls eignen sich nicht alle Pflanzen für eine Garagendachbegrünung. Die Gewächse müssen robust sein, mit einer Extraportion UV-Licht klarkommen und auch mal für längere Perioden auf Wasser verzichten können.”

Umgekehrt gibt es allerdings auch Dächer, die unter einer Vollverschattung leiden. Etwa, weil sie unglücklich zwischen hohen Gebäuden auf der Nordseite eines Hauses liegen. Dort braucht es wiederum Pflanzen, die auch mit wenig Licht noch Photosynthese betreiben können.

Normale Bedingungen gibt es auf unseren Garagendächern nicht. Mein
Ratschlag lautet daher:

Lassen Sie sich bei der Auswahl der Pflanzen immer von echten Gärtner:innen unterstützen. Die wissen genau, welche Pflanzen in Ihrer Dachlage auch ohne viel Pflege dicht und grün werden.

Geldfrage: Was kostet eine Garagendachbegrünung?

Nachdem wir geklärt haben, ob sich Ihr Garagendach für eine Begrünung eignet, folgt der nächste wichtige Punkt: Wie viel Geld müssen Sie in Ihr Gründach investieren? Unser Experte dazu:

„Pauschalpreise, die Sie im Netz finden, sind meiner Meinung nach nicht seriös. Ihre Berechnung erfolgt oft arbiträr auf Grundlage irgendwelcher utopischen Dachgrößen, die Details verstecken sich im Kleingedruckten und am Ende steht ein ganz anderer Betrag auf der Rechnung.

Ein seriöses Angebot wird immer individuell und persönlich erstellt, denn zahlreiche Faktoren spielen eine Rolle.

Zum Beispiel, ob ihr Garagendach vor seiner Begrünung saniert werden muss. Ob Sie für die Arbeit einen Dachdeckerbetrieb anheuern. Oder auch, wie weit der Lieferweg bis zu Ihrer Haustür ist.”

Unser Ratschlag für die kostengünstigste Lösung lautet daher: Selbst machen mit einem cleveren Komplettsystem. Denn bekanntlich kostet die DIY-Arbeitsstunde nur eine Wurst vom Grill und ein kühles Getränk für alle Helfer:innen.

Außerdem gäbe es da noch:

Die Vorteile der Garagendachbegrünung für Natur und Hausbesitzende

Ein nettes Häuschen mit eigenem Stellplatz für das Auto ist längst nicht mehr alles, was sich Hausbesitzende wünschen. Die Bausubstanz als Wertanlage verdient es, geschützt zu werden. Mit dem Begrünen Ihrer Garage ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung erledigt.

Das Grün auf dem Dach sorgt nämlich nicht nur für einen idyllischen Anblick und bietet einer Vielzahl von Insekten und Kleinstlebewesen ein Zuhause. Die dichte Pflanzenschicht wirkt außerdem als Schutzschicht vor Sonneneinstrahlung und extremer Kälte, unterstützt den Regenwasserrückhalt und verbessert das Klima.

Lesetipp: Alle Vorteile der Garagendachbegrünung können Sie auf unserer Seite zu den Vorteilen einer Dachbegrünung nachlesen.

Geld vom Staat: Existieren Förderungen zum Garagendach oder Carport begrünen?

Umweltschutz ist ein großes Thema, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Und da Garagendach- oder Carportbegrünungen nicht nur einen wertvollen Beitrag zu CO2-Haushalt und Biodiversität leisten, sondern auch vor Hochwasser und städtischem Hitzekoller schützen, ist vielen Kommunen an möglichst vielen begrünten Dächern gelegen. Entsprechend großzügig zeigen sich Bund, Länder und Städte bei den Förderprogrammen.

Wie so oft in unserer föderalistischen Republik ist dabei allerdings ein regelrechter Flickenteppich aus Maßnahmen entstanden. Nicht überall wird gefördert, dafür werden andere Wohnorte gleich doppelt und dreifach abgedeckt. Ein detaillierter Überblick über das Förder-Wirrwarr würde an dieser Stelle jeglichen Rahmen sprengen.

Deshalb hier nur der Hinweis: Ein Anruf bei Ihrer örtlichen Verwaltung lohnt sich immer. Denn bereits nach einem kurzen Telefonat wissen Sie, ob Fördermaßnahmen für Ihre Region existieren und wo Sie die entsprechenden Anträge erhalten.

Lesetipp: Förderprogramme für Dachbegrünung – alles, was wichtig ist.

Garagendach begrünen mit System: Was sollten Sie noch wissen?

Fassen wir das Wichtigste noch einmal zusammen: Eine Garagendachbegrünung funktioniert problemlos auf allen Flachdächern, sowie Schrägdächern mit einem maximalen Neigungswinkel von 25 Grad – immer vorausgesetzt, die Statik spielt mit.

Entscheidend sind weiterhin ein vorhandener Wurzelschutz, der einwandfreie Zustand des Daches und die Auswahl der passenden Pflanzen für die extremen Bedingungen in luftiger Höhe.

Pauschalpreise für Ihr Gründach sind meist aus der Luft gegriffen; besser ist immer das individuelle Angebot. Am günstigsten fahren Sie mit einem System, das es Ihnen erlaubt, die Arbeit selbst zu erledigen.

Das Garagendach begrünen: So einfach kann es sein

Und wie die Garagendachbegrünung im realen Leben ablaufen kann, zeigt ihnen Marcel A., einer unserer Kunden. Er hat sich ebenfalls vorgenommen, sein Garagendach zu begrünen. Das ist sein Bericht:

„Wir waren auf der Suche nach einer hochwertigen Dachbegrünung für unsere 35-Quadratmeter-Garage. Nach einer freundlichen Beratung per Telefon und E-Mail haben wir die fertigen Kassetten bestellt, mit Wunschliefertermin an einem Freitag, damit wir direkt nach Feierabend mit dem Verlegen starten können. Die Lieferung war pünktlich und die Ware super auf drei Paletten verpackt. Die 35 Quadratmeter waren noch am Freitag fertig verlegt und das Ergebnis erfreut uns noch immer. Es sieht einfach toll aus.

Bei der Anlieferung sind die Kassetten gestapelt auf der Palette. Dadurch werden die Pflanzen etwas zusammengedrückt. Diese haben sich aber nach wenigen Tagen erholt und aufgestellt. Auch der Support nach dem Kauf ist top. Fragen, zum Beispiel zur Düngung im Frühjahr, wurden freundlich und schnell beantwortet. Ich kann Plantile® nur empfehlen.“

Wenn Sie noch Fragen haben …

Sollten Sie mehr zum Thema Dachbgrünung erfahren wollen, dann kontaktieren Sie uns gerne. Zum Beispiel bei Fragen zu komplexen Dachlagen, geeigneten Pflanzen, um sich ein Angebot einzuholen oder auch, um den Rekord für Deutschlands größtes begrüntes Dach einzustellen.

Anruf oder E-Mail genügt – wir freuen uns auf Sie.