Gründach-Kosten: Wie Bauvereine Geld sparen und das Klima schützen

28. August 2025

6 Minuten

Regen prasselt. Nicht dramatisch, aber stetig. Ein ganz normaler Vormittag irgendwo in Nordrhein-Westfalen. Beim fiktiven Bauverein ZusammenWohnen eG in Essen huscht jemandem gerade ein Lächeln über das Gesicht.

Denn jeder Tropfen spart der Genossenschaft gerade bares Geld: Anstatt wie früher in den ohnehin schon überlasteten Kanal abzufließen und die Abwassergebühren in die Höhe zu treiben, bleibt das Wasser heute auf dem Dach. Genauer: im Substrat der neuen Dachbegrünung.

Was als kleine Imageaktion begann, hat sich für den Bauverein längst zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, die eine bemerkenswerte Budgetverschiebung in Gang gesetzt hat. Denn ein Gründach ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern insbesondere ökonomisch.

Werfen wir zunächst einen Blick auf den Status quo:

Hitzeinsel Stadt: Gebäudebestand als Schlüsselelement

Deutschland sieht sich zunehmend Extremwetterlagen ausgesetzt. Starkregen wechselt sich ab mit langen Trockenperioden; unsere Städte mutieren zu Hitzeinseln. Der Gebäudebestand ist nicht ganz unschuldig an diesem Debakel. Jedes Gebäude versiegelt weitere Flächen, produziert Emissionen und Abwasser.

Gleichzeitig können Wohnanlagen, Garagen und Carports allerdings zur wichtigen Stellschraube in Sachen urbaner Klimaregulierung werden, denn genau hier findet sich, was es für effiziente ökologische Maßnahmen braucht: ungenutzte Flächen, die sich begrünen lassen. So können Städte großformatig entsiegelt werden, ohne Eigentümer und Kommunen zu teuren baulichen Maßnahmen zu zwingen.

Bauvereinen und Wohnungsunternehmen kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu. Ihre Liegenschaften prägen ganze Quartiere – kulturell und sozial. Wenn eine Genossenschaft in Gründächer investiert, entsteht eine einzigartige Dynamik: Diese Leuchtturmprojekte bringen Prestige und ziehen schnell Nachahmer nach sich. Niemand möchte in einem Viertel der letzte Vermieter sein, dessen Mieter:innen noch nicht von einer Dachbegrünung profitieren.

Aber bei allen ökologischen Vorteilen sind Gründächer vor allem eine wirtschaftlich sinnvolle Investition:

Von Gründach-Kosten zu Gründach-Nutzen: Warum Gründächer sich für Genossenschaften schnell amortisieren

Um über die Wirtschaftlichkeit eines Gründachs reden zu können, ist natürlich zunächst ein Preisvergleich mit einem herkömmlichen Dach angebracht. Für gängige extensive Gründächer auf Wohnbauten gilt:

Kostenart

Klassisches Dach (Bitumen)Gründach
(extensiv)
Materialkostenca. 30–50 €/m²ca. 50–80 €/m²
Einbau/Verlegungca. 15–30 €/m²ca. 30–40 €/m²
Wartung (jährlich)ca. 2–3 €/m²ca. 3–5 €/m²

Auf den ersten Blick ist das Gründach also teurer als ein einfaches Bitumendach. Allerdings beginnt genau hier die ökonomische Betrachtung:

Lebenszykluskosten

Ein klassisches Flachdach muss nach 20 bis 25 Jahren vollständig erneuert werden. Die Lebensdauer eines Gründachs liegt laut Studien dagegen bei 40 bis 50 Jahren. Der Grund: Die Bepflanzung wirkt wie ein Schutzschild vor schädlicher UV-Strahlung, Belastungen durch Temperaturschwankungen und Beschädigungen durch Wettereinfluss.

Energetische Einsparungen

Weiterhin wirkt ein Gründach temperaturregulierend auf die darunterliegenden Räume: Im Sommer reduziert sich die Wärmeaufnahme, im Winter schützt es passiv vor dem Auskühlen. Bis zu zehn Prozent der Energiekosten lassen sich dadurch einsparen.

Weniger Abwassergebühren

Viele Städte berechnen ihre Abwassergebühren getrennt nach Schmutz- und Niederschlagswasser. Letztere werden durch ein Gründach massiv reduziert und von den Kommunen oft durch deutlich reduzierte Gebühren honoriert. In Städten wie Köln, Dortmund oder Berlin sind bis zu 50 % Ermäßigung auf die Niederschlagswassergebühr möglich – je nach Retentionsleistung und Dachneigung.

Imagegewinn

Wer sich stark fürs Klima macht und seinen Mieter:innen gleichzeitig die besten Konditionen bieten kann, steht in der Öffentlichkeit gut da. Die teure Werbekampagne wird damit überflüssig; fürs gute Image reichen der Social Proof im Internet und Zertifizierungen durch DGNB und LEED bereits aus.

Förderfähig: Finanzielle Zuschüsse für Gründächer

Nicht vernachlässigt werden darf außerdem, dass Deutschland die Zeichen der Zeit inzwischen erkannt hat: Gründächer werden vielerorts finanziell bezuschusst oder durch zinsgünstige Darlehen unterstützt – sowohl auf Bundes- als auch auf kommunaler Ebene.

Um Ihnen einen ersten Überblick zu geben*:

1. Bundesförderung

  • BAFA Einzelmaßnahme (BEG EM): Zinsgünstiger Kredit oder Zuschuss für Dach- und Fassadenbegrünung. Fördersatz von 15 % der förderfähigen Kosten, Mindestkosten 300 €
  • KfW Wohngebäude-Kredit (BEG WG): Dachbegrünung als Teil einer umfangreicheren Sanierung: Kredite mit Tilgungszuschüssen zwischen 5–45 %

2. Kommunale Programme

  • Köln
    Bis zu 50 % Förderung bei maximal 40 €/m² für extensive Gründächer 6 bis 10 cm Substrat, +1 €/cm Aufwuchs bis 50 cm Gesamtdicke; max. 20.000 €/Objekt .
  • Dortmund
    Bis zu 50 % Förderung bei maximal 50 €/m².
  • Leverkusen
    Bis zu 50 % Förderung bei maximal 40 €/m²; Zusatzpauschalen: Biodiversität +150 €, Retention +150 €, Solargründach +500 €; max. 2.000 €/Antrag.
  • Mülheim an der Ruhr
    Bis zu 50 % Förderung bei maximal 50 €/m². Voraussetzung: Substratschicht ≥8 cm.
  • Herne
    Bis zu 50 % Förderung bei maximal 30 €/m².

Profi-Tipp: Viele Kommunen koppeln die Förderung an Substrathöhe und Wasserretention. Module von Plantile® erfüllen diese Voraussetzungen und garantieren damit auch die Förderfähigkeit.

* Alle Angaben ohne Gewähr auf bestehende Gültigkeit. Stand: Juli 2025.

Gründächer: Kosten im Zahlenbeispiel

Wartungsarm, energieeffizient und förderfähig – mit einem Gründach lassen sich gegenüber einem herkömmlichen Dach also Jahr für Jahr viele tausend Euro sparen.

Unsere Beispielrechnung für eine Dachbegrünung auf 500 Quadratmetern:

PositionKosten/Nutzen
Investition Gründach (inkl. System)50.000 €
Förderung (kommunal + KfW kombiniert)–20.000 €
Tatsächlicher Eigenanteil30.000 €
Einsparung Abwassergebühr (jährlich)ca. 6 €/m² → 3.000 €/Jahr
Energieeinsparung Kühlung/Heizungca. 1.000 €/Jahr
Wartungsersparnis durch weniger Sanierungca. 500 €/Jahr im Durchschnitt
Amortisationnach ca. 8–10 Jahren

Argumente für Entscheider:innen für eine Gründach-Planung

Eine Dachbegrünung verbessert also nicht nur unmittelbar die Lebensqualität Ihrer Mieter:innen – sie ist auch wirtschaftlich ein echter Gewinn. Besonders dann, wenn Sie sich für ein System entscheiden, das bereits bei der Installation viel Geld spart. So wie Plantile®:

Planung & Aufbau

  • Plantile®-Kassetten besitzen eine standardisierte Größe. Das erleichtert die Planung und macht Investitionen einfacher kalkulierbar.
  • Die Module werden lediglich bündig auf dem Flachdach aufgestellt. Das spart Zeit und erfordert kein Spezialwissen.
  • Plantile® ist vorbegrünt. Die teure und arbeitsintensive Anzuchtphase entfällt komplett; das Dach ist sofort grün.

Wartung & Pflege

  • Einheimische Sedumpflanzen machen es möglich: Das Gründach muss weder regelmäßig bewässert noch im Frühjahr neu bepflanzt werden. Auch nicht nach strengen Wintern.
  • Reparaturarbeiten sind einfach durchzuführen: Bei einem Dachschaden muss das Modul über der betroffenen Stelle nur angehoben und beiseitegestellt werden.
  • Sollte ein Plantile®-Modul beschädigt sein, kann es einzeln ausgetauscht werden. Aufwendige Dacharbeiten fallen nicht an.

Ökologische und ökonomische Vorteile

  • Jede Plantile®-Kassette besitzt ein Wasserreservoir und trägt so maßgeblich zur Wasserspeicherung bei. Die Effekte sind unter anderem ein verbessertes Umgebungsklima, geringere Abwassergebühren und ein effizienter Hochwasserschutz.
  • Das unter der Dachbegrünung liegende Gebäude wird durch Substrat und Pflanzen deutlich besser isoliert: weniger Heizen im Winter, weniger Strom für die Klimaanlage im Sommer.
  • Plantile®-Module verlängern durch ihre Schutzwirkung das Dachleben. Die Zeiträume zwischen notwendigen Sanierungsarbeiten lassen sich so um bis zu 100 Prozent verlängern.

Förderfähig & zertifiziert

  • Plantile® erfüllt alle gängigen Voraussetzungen für eine Förderung durch Bund oder Kommune – sowohl im Bereich der Substrathöhe als auch beim Wasserrückhalt. Tipps für zusätzliche Fördermöglichkeiten, etwa im Hinblick auf das Biodiversitätsdach, geben wir Ihnen gerne.
  • Alle technischen Nachweise für eine erfolgreiche Antragstellung stehen direkt zum Download bereit.
  • Unser Dachbegrünungssystem erfüllt außerdem sämtliche Anforderungen für Zertifikate wie DGNB, LEED oder die Gemeinwohlbilanz. Ein deutlicher Imagegewinn für Ihren Bauverein.

Unsere Service-Checkliste für die Entscheidung „Gründach“:

  • Deaktiviert Budget abklären: Investitionsrahmen und laufende Kosten
  • Deaktiviert Fördermöglichkeiten prüfen: Kommunal und/oder Bund
  • Deaktiviert Regenwasserabgabe analysieren: Ggf. Gebührenbescheid anfordern
  • Deaktiviert Energieeffekte bewerten: Heiz-/Kühlbedarf vs. Dämmung
  • Deaktiviert Amortisationsrechnung durchführen: Mit realistischen Vergleichsdaten
  • Deaktiviert Zertifizierungen einplanen: DGNB, LEED, ESG-Bilanzierung
  • Deaktiviert Technische Kompatibilität prüfen: Aufbauhöhe, Lastreserven, Statik
  • Deaktiviert Komplettsystem erwägen: z. B. Plantile zur Minimierung von Kosten und Wartung

Zukunftsmodell Gründach: Kosten sind wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll

Die Kernaussagen noch einmal in aller Kürze:

  • Gründächer sind langfristig günstiger als klassische Dächer
  • Förderungen und Abgabenvorteile beschleunigen Amortisation
  • Komplettsysteme wie Plantile® vereinfachen Planung und Technik
  • Bauvereine stärken Klimaresilienz, Wohnqualität und Wirtschaftlichkeit in einem Schritt

Ganz zum Schluss noch einmal zurück zu unserem hypothetischen Bauverein: Die ZusammenWohnen eG hat inzwischen all ihre Flachdächer auf Gründach umgestellt. Jahr für Jahr spart die Genossenschaft so tausende Euro an Abwassergebühr, Heiz- und Wartungskosten. Und die Mieter:innen? Die sind stolz auf die grünen Oasen auf ihren Dächern, genießen das Summen der Bienen und atmen auch am heißesten Sommertag entspannt durch.

Das klingt interessant für Sie? Dann kontaktieren Sie uns und gemeinsam planen wir Ihr Projekt Gründach.

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