Sedumpflanzen: Alleskönner für die Dachbegrünung

28. Mai 2025

8 Minuten

Mussten Sie im Hochsommer schon einmal barfuß über den Asphalt gehen? Sprinten wäre wahrscheinlich angebrachter, denn bei direkter Sonneneinstrahlung kann sich asphaltierter Boden auf 70° Celsius und mehr aufheizen. Ganz ähnlich verhält es sich mit einem Dach. Vollkommen ungeschützt ist es der Sonne ausgesetzt. Dazu gesellen sich über das Jahr heftige Winde, die ungebremst über die Fläche blasen, sintflutartiger Platzregen und Wintertemperaturen, die deutlich frostiger sind als am Boden. Klimatisch betrachtet ist ein Dach eine Extremzone und es grenzt an ein kleines Wunder, dass dort oben überhaupt irgendwas wächst.

Deshalb wollen wir diesen Beitrag den Gewächsen widmen, die Gründächer erst möglich machen: den Sedumpflanzen. Wir stellen Ihnen die Art vor, geben Ihnen wichtige Pflegetipps und klären nicht zuletzt die Frage, wieso ausgerechnet der Sedum sich so hervorragend auf Dächern schlägt. Bühne frei für ein ganz besonderes Gewächs.

Taxonomie: Was sind Sedumpflanzen?

Die Gattung Sedum gehört zur Familie der sogenannten Dickblattgewächse, zeichnet sich also insgesamt durch ihre besonders fleischigen Blätter aus. Über 400 verschiedene Sedumarten hat die Biologie bislang beschrieben. Ob sich in Wüsten oder Urwäldern noch weitere Arten verstecken, ist zwar spekulativ, allerdings ziemlich wahrscheinlich.

Denn der Sedum hat es sich auf fast jedem Kontinent und in so gut wie jeder Klimazone bequem gemacht. Man findet ihn in Europa, vom subtropischen Spanien bis rauf nach Skandinavien, in Teilen Afrikas, rund um den Äquator in Südamerika, im feuchten Ostasien und in der trockenen Steppe Nordamerikas. Lediglich nach Australien hat es die Pflanze bislang nicht geschafft.

Hierzulande ist er vor allem als Mauerpfeffer oder Fetthenne bekannt – und bestimmt haben Sie ihn auch schon blühen sehen: Das leuchtende Gelb und die Rottöne von Rosa bis Purpur fallen nicht nur ins Auge, sondern sind auch vom Frühling bis spät in den Herbst sichtbar.

Dream-Team: Warum eignet sich Sedum so gut für die Dachbegrünung?

Wahrscheinlich haben Sie schon einen Verdacht, wieso ausgerechnet der Sedum so gut auf Gründächern gedeiht: Eine Pflanze, die in so vielen unterschiedlichen Klimazonen wächst, kann keine Mimose sein und lässt sich auch von extremen Bedingungen nicht einschüchtern.

Stimmt genau, ist aber noch längst nicht alles. Auf den Punkt gebracht, hat der Sedum außerdem diese Vorteile mit an Bord:

Genügsamkeit

Sedum wächst auch auf den kargsten Böden, selbst Felsen oder Mauerkronen reichen ihm als Untergrund. Für eine Dachbegrünung muss das Substrat (also die Schicht, in der die Gewächse ihre Wurzeln verankern) nicht besonders dicht und massig sein. So lässt sich eine große Menge an Gewicht einsparen und der Sedum fühlt sich trotzdem pudelwohl.

Extremer Wasserspeicher

Kennen Sie diese Zauberschwämme, die zehn Liter Wasser speichern können? Gegen einen Sedum können sie einpacken. Die dicken Blätter der Pflanze lagern Wasser so effizient ein, dass ein Sedum monatelang ohne einen einzigen Tropfen Regen überleben kann. Komplett vollgesogen kann der Wassergehalt bis zu 95 Prozent der Pflanzenmasse ausmachen.

Winterhart

Auch bei Frost gibt ein Sedum nicht klein bei. Selbst Temperaturen von -30° Celsius überlebt er unbeschadet – ein Wert, der in den vergangenen 100 Jahren nur ein einziges Mal in einer deutschen Stadt gemessen wurde: in München, im Jahr 1942. 

Aber es kommt noch besser: Ein Sedum zieht sich im Winter nicht zurück, sondern beansprucht weiter die von ihm eroberte Fläche. Im nächsten Frühjahr finden Unkräuter keinen Platz; das gesamte Dach hat sich der Sedum bereits reserviert.

Durchgehend bunt

Sedumpflanzen blühen über viele Monate hinweg und werfen ihre Blüten, anders als viele andere heimische Pflanzen, auch bei großer Hitze nicht ab. So finden Bienen selbst im Hochsommer nicht nur ausreichend Nektar – vor allem sieht das Gründach auch dann noch toll aus, wenn der Gartenrasen nur noch eine vertrocknete, braune Feuergefahr ist.

Die Vielfalt der Sedumpflanzen macht den Unterschied: Was ist besonders am Plantile® 16-Sorten-Mix?

Sollten Sie sich schon ein wenig näher mit unserem Plantile®-System beschäftigt haben, fragen Sie sich jetzt wahrscheinlich, was es mit unserem 16-Sorten-Mix auf sich hat. Wenn Sedum doch so robust ist, reichen dann nicht eine oder zwei Sorten?

Tatsächlich nicht, denn jedes Dach ist anders und im Laufe eines Jahres können die Bedingungen dort stark variieren. Vielleicht liegt es das halbe Jahr lang sehr verschattet, nur um in den Sommermonaten extremer Sonneneinstrahlung ausgesetzt zu sein. Oder es bleibt dort ganzjährig sonnig, schattig, heiß, gemäßigt, windig …

Deshalb haben wir lange mit unseren Sedumsorten experimentiert und sind schließlich auf den 16-Sorten-Mix gekommen. Nicht jede von uns gepflanzte Sedumart wird sich auf genau Ihrem Dach durchsetzen, aber ein paar schaffen es immer.

16 Sorten sind es also primär deshalb, damit sich die Dachbegrünung ganz von selbst den Bedingungen auf Ihrem Dach anpasst. Ohne weiteres Zutun erhalten Sie einen Pflanzenteppich, der ganzjährig dicht und grün bleibt, viele Monate im Jahr blüht und selbst dann nicht eingeht, wenn wir mal wieder mit Hitzesommer oder Jahrhundertwinter zu kämpfen haben.

Aufs Dach steigen: Welche Pflanzmethoden für Sedum-Dachbegrünung gibt es?

Unsere logische Schlussfolgerung heißt also: Ganz egal, ob Sie Ihre Dachbegrünung komplett selbst anlegen oder sich für ein vormontiertes Fertigsystem entscheiden, bei den Pflanzen sollten Sie auf den Sedum setzen. Da stellt sich natürlich die Frage: Wie bekommen Sie den jetzt aufs Dach? Drei Wege stehen Ihnen offen:

Pflanzmatten

Auch, wenn damit gerne geworben wird, sollten Sie Pflanzmatten nicht einfach auf Ihrer Garage ausrollen. Profigärtnerinnen und -gärtner legen zuerst einen Wurzelschutz und eine Drainage an, dann erst wird ausgerollt.

Das geht ziemlich einfach und hat den Vorteil, dass Ihr Dach sofort grün ist. Allerdings reicht die Substratschicht so einer Matte selbst für einen genügsamen Sedum kaum aus. Ergo: Entweder müssen sie ihr Dach jedes Jahr neu begrünen, oder zu Wurzelschutz und Drainage gesellen sich auch noch Behälter mit Substrat – und aus dem geplanten schnellen Aufbau wird damit ein Projekt für viele Wochen.

Sprossen

Wenn Sie sich schon die Arbeit machen, Drainage und Substratschicht selbst anzulegen, dann können Sie auch gleich einen Schritt weiter gehen und Ihre Pflanzen eigenhändig aufziehen. Im Gartenmarkt bekommen Sie Ihren Sedum dann nicht als Samen, sondern als Sprossen.

Diese sehen ein wenig aus wie der mediterrane Salatmix aus dem Supermarkt und werden einfach auf das Granulat gestreut. Die eine Hälfte bläst Ihnen der erste kräftige Wind davon. Die andere Hälfte müssen Sie regelmäßig bewässern und von Unkraut befreien, denn junger Sedum ist deutlich empfindlicher als seine angewachsenen Kollegen. Aber nach einem guten Jahr sollte Ihr Dach sedumgrün sein.

Kassetten

Pflanzenkassetten stellen Sie einfach nebeneinander und bündig auf Ihr Dach. In den besten unter ihnen ist die Drainage bereits verbaut (zwinker, zwinker). Hier besteht die einzige Vorarbeit darin, den Wurzelschutz zu verlegen, aber der wird als Folie einfach ausgerollt.

Ihre Kassetten könnten Sie nun ebenfalls mit den oben genannten Sprossen bepflanzen und mühsam selbst begrünen. Aber wer hat dazu schon die Zeit und Muße? 

Deshalb lautet unser Geheimtipp: Entscheiden Sie sich für vorbegrünte Kassetten, denn dann haben Sie vom ersten Moment an einen gesunden Pflanzenteppich auf Ihrem Dach.

Äußerst genügsam: Wie werden Sedumpflanzen auf dem Dach gepflegt?

Matte, Sprossen oder Pflanzkassetten – manchmal früher und manchmal später ist Ihr Dach vollständig bewachsen und will nun gepflegt werden. Besonders viel Arbeit kommt dabei allerdings nicht auf Sie zu. Denn inzwischen wissen wir ja, wie robust so ein Sedum ist. Ihre gärtnerischen Tätigkeiten beschränken sich auf:

Sedumpflanzen bewässern

Nicht vergessen: Eine Sedumpflanze kommt wochenlang ohne Regen aus. Gießen müssen Sie Ihr Gründach also nur, wenn es mehr als zwei Monate am Stück nicht regnet. Sollte das wirklich einmal der Fall sein, bewässern Sie Ihr Dach einmal kräftig in den Abendstunden, denn dann ist die Verdunstung am geringsten.

Unkrautmanagement

Unkräuter haben auf Sedumdächern kaum eine Chance, denn wo Fetthenne und Konsorten wachsen, findet sich einfach kein Platz für Disteln. Lediglich in die Kiesstreifen kann sich mal ein Löwenzahn verirren. Daher reicht es, wenn Sie Ihr Gründach ein- bis zweimal im Jahr von allem Unrat befreien: unerwünschter Bewuchs, verschossene Fußbälle, Laubhäufchen und die dicke Katze der Nachbarin weichen dann Ihren fleißigen Händen.

Düngung der Sedumpflanzen

Über ein wenig Dünger freut sich sogar der Sedum. Wir empfehlen einen biologischen Langzeitdünger, den Sie einfach zweimal im Jahr lose über dem Dach ausstreuen. Die besten Zeitpunkte dafür sind das Frühjahr, wenn sich an den Bäumen die ersten grünen Triebe zeigen, sowie der Spätherbst, wenn der Sedum seine Blühphase einstellt und sich auf den Winter vorbereitet.

Und mehr gibt es tatsächlich nicht zu tun. Falls Sie besonders viel Wert auf Ästhetik legen, könnten Sie im Winter noch die kahlen Sedumästchen abschneiden – oder Sie warten einfach bis zum Frühjahr, denn dann übernimmt die Natur den Job. Genau, wie jede andere Aufgabe auf einem Sedumdach auch.

Wenn Gründach, dann Sedumdach

Und damit sind Sie voll im Bilde: Sedumpflanzen eignen sich besonders gut für eine Dachbegrünung, weil sie mit den extremen Bedingungen in großer Höhe spielend leicht zurechtkommen. Sie sind pflegeleicht, blühen bunt, lassen Unkraut keine Chance – und wenn die Pflanzen bereits vorgezogen sind, können Sie Ihr Gründach sogar im Winter aufbauen.

Ihr Weg könnte Sie jetzt also zum Baumarkt führen oder einfach zu uns. Denn noch leichter als mit Plantile® lässt sich eine Dachbegrünung gar nicht installieren. 

Kontaktieren Sie uns und erzählen Sie uns von Ihrem Projekt. Alles, was Sie dafür brauchen, liefern wir Ihnen bis vor die Haustür. Selbstverständlich inklusive Ihrer robusten, bienenfreundlichen, vorgezogenen Sedumpflanzen.

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