Wasserknappheit: Pflanze, die aus einem Riss in trockenem Boden sprießt

Trockenheit in Deutschland – was Sie gegen Wasserknappheit tun können

9. Januar 2025

7 Minuten

126 Liter pro Tag und Person – so hoch ist laut Angaben des Umweltbundesamtes der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch in Deutschland. Bei rund 85 Millionen Einwohner:innen summiert sich das auf gut 11 Milliarden Liter Wasser täglich. Hochgerechnet aufs Jahr sind das circa 4 Billionen Liter.

Um sich diese Zahlen besser vorstellen zu können: In Deutschlands größtes Gewässer, den Bodensee, fließen jedes Jahr 11 Billionen Liter Wasser. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht nicht so dramatisch – ein einziger See stellt dreimal mehr Wasser bereit, als wir zum Duschen, Kochen und Putzen benötigen. Allerdings kommt nun das Wörtchen „noch“.

Denn noch reicht das Wasser in unseren Flüssen zwar aus, allerdings wird es mit jedem Jahr weniger. Deutschland hat ein Wasserproblem. Welche Auswirkungen das hat und wie effiziente Gegenmaßnahmen aussehen können, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Daten und Fakten: Wie schlimm ist der Wassermangel in Deutschland wirklich?

Detailaufnahme eines Wassertropfens, der in einen mit Wasser gefüllten Behälter fällt und dabei spritzt.

„Moment mal“, hören wir einige jetzt sagen, „es regnet doch ständig! Wie soll es denn da zu einer Wasserknappheit kommen?“

Stimmt, der Sommer 2024 war ziemlich verregnet, allerdings steht er damit ziemlich alleine dar. Wenn Sie sich einmal bis 2018/19 zurückbesinnen möchten: Damals waren die Sommer so trocken, dass Kanäle unbefahrbar wurden und in einigen Regionen die Verbrauchsgüter ausgingen. Ins kollektive Gedächtnis haben sich diese Ereignisse nur nicht eingebrannt, weil kurz darauf die Geschichte mit dem Virus folgte.

Dazu noch ein paar Fakten und Zahlen:

Deutschland verliert jährlich 2,5 Kubikkilometer Süßwasser; in den vergangenen 20 Jahren ist der bereits erwähnte Bodensee also einmal vollständig ausgetrocknet.

Der tatsächliche Wasserverbrauch pro Kopf beträgt 7.200 Liter. Denn in den eingangs aufgeführten 126 Litern ist unser Konsum noch gar nicht eingepreist. Bereits die Produktion eines einzelnen Pfirsichs verbraucht 140 Liter Wasser, ein Baumwoll-T-Shirt schlägt mit 2.495 Litern zu Buche. Zugegeben: Das Wasser wird nicht bei uns entnommen, allerdings ist der Wasserkreislauf ein globaler Prozess.

Der Grundwasserpegel sinkt seit 1990 stetig. Natürlich wachsende Pflanzen haben es daher immer schwerer, an Wasser zu kommen; Landwirte müssen ihre Felder deutlich stärker bewässern.

Der Dürremonitor verzeichnet kontinuierlich immer mehr ausgetrocknete Gebiete. Betroffen ist vor allem der Osten der Republik. Trotz eines recht nassen Jahres 2024 stehen Pflanzen dort nur 50 Prozent des benötigten Wassers zur Verfügung; insbesondere in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern werden flächendeckend „außergewöhnliche Dürren“ verzeichnet.

Über 50 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche sind versiegelt. Überall dort, wo Menschen wohnen, fließt ein Großteil des Regenwassers direkt in die Kanalisation und von dort aus ins Meer. Phänomene wie Verdunstungskälte bleiben aus, Städte werden zum Hitzemoloch.

Extremwetterereignisse häufen sich. 2018 war Deutschland das am stärksten von Extremwetterereignissen betroffene Land in Europa. Darunter fallen nicht nur ausgedehnte Hitzeperioden, sondern auch sintflutartige Regenfälle. Bis sich eine Katastrophe wie das Ahrtal-Hochwasser wiederholt, ist es nur eine Frage der Zeit.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das Trinkwasser in Deutschland aktuell zwar bislang nicht von einem akuten Mangel betroffen ist, wir aber sehenden Auges darauf zu marschieren. Doch zum Glück existieren Gegenmaßnahmen, die sich auch im Kleinen realisieren lassen.

Gegen die Wasserknappheit: Mögliche Lösungen für daheim

Klar, die effektivsten Maßnahmen zur Bekämpfung der Wasserknappheit in Deutschland lassen sich nur auf der ganz großen Bühne realisieren. Aber bis sich dort etwas bewegt, ist es vielleicht schon zu spät – und wenn 80 Millionen nur ein wenig tun, ist schon jede Menge passiert.

Dabei müssen Sie nicht einmal tief in die Tasche greifen. Ganz im Gegenteil: Viele Lösungen helfen Ihnen dabei, bares Geld zu sparen und verbessern gleichzeitig sogar die Lebensqualität. Mögliche Ideen sind:

Regenwassernutzungssysteme für den Garten

Ein Großteil des Regenwassers verschwindet ungenutzt in der Kanalisation. Das ist wenig wirtschaftlich. Bereits eine Regentonne, positioniert unter einem Ablauf am Fallrohr, schafft hier Abhilfe. Die Installation kostet keine 50 Euro und hat sich damit schnell amortisiert, wenn Sie zum Blumengießen zukünftig kein Frischwasser mehr zapfen müssen.

Aufwändigere Systeme werden in der Erde verbaut, direkt an den Wasserkreislauf des Hauses angeschlossen und lassen sich über den Heim-PC bedienen. Wenn Sie vorhaben, zu bauen oder Ihren Garten renovieren möchten, informieren Sie sich doch mal über so eine Anlage.

Versickerungsflächen schaffen

Jeder Regentropfen, der in den Boden einsickern kann, ist ein Gewinn für den Grundwasserpegel. Aber bitte greifen Sie nicht gleich zur Spitzhacke und reißen die Straße vor Ihrem Haus auf. Ein einfacher Grünstreifen links und rechts der Einfahrt ist bereits eine hervorragende Maßnahme.

Verzichten Sie außerdem auf diese unsäglichen Schotterbeete im Vorgarten, denn umwelttechnisch sind sie eine einzige Katastrophe. Hier lebt nichts und Regenwasser kann auch kaum versickern. Immer mehr Kommunen verbieten Steingärten daher. Kommen Sie Ihrer Stadtverwaltung (und unnötigen Kosten) also lieber zuvor und planen Sie direkt mit einem grünen Beet.

Wassersparende Bewässerungstechniken

Eine Hand hält einen Gartenschlauch mit Sprühaufsatz, der Wasser in feinen Strahlen auf eine grüne Rasenfläche sprüht

Wenn Sie sich Ihren nächsten Gartenschlauch oder Wassersprenger anschaffen, achten Sie auf das in der Düse verbaute System. Denn Geräte, die Wasser einfach auf Teufel-komm-raus durchblasen, sind weder effizient noch umweltfreundlich. Der Rasen wird zur Sumpflandschaft und Ihre Wasserrechnung schnellt in die Höhe.

Wesentlich besser sind Micro-Drip- oder Tropfbewässerungssysteme, die das Wasser langsam direkt an die Wurzeln der Pflanzen transportieren. Für den Gartenschlauch empfehlen wir eine stufenlose Strahlregelung, um die Wassermenge immer optimal einstellen zu können.

Effiziente Wassernutzung

Das meiste Trinkwasser spülen wir im Alltag direkt die Toilette hinunter. Bis zu zehn Liter Wasser jagt ein alter Spülkasten auf Tastendruck durch die Leitung, selbst dann, wenn nur ein paar Tröpfchen in der Schüssel gelandet sind. Eine Spülung mit Spartaste schafft hier Abhilfe.

Ansonsten fragen Sie doch einfach mal Ihre Großeltern, wie sich Wasser im Haushalt sparen lässt. Ein randvoller Eimer, nur um die Fenster zu putzen? Oma würde Ihnen die Ohren lang ziehen. Oder wussten Sie, dass das Wasser, in dem Sie die Kartoffeln gekocht haben, eine viel bessere Saucenbasis abgibt, als Wasser aus dem Hahn? Dafür sorgt die in der Flüssigkeit gelöste Stärke. Effizienz ist immer auch mit Einfallsreichtum verbunden, und Ideen gibt es an dieser Stelle noch viel mehr.

Wasserverbrauch reduzieren

Wenn die Gießkanne voll werden soll, dann führt an zehn Litern Wasser kein Weg vorbei. Aber wenn Sie sich nur die Hände waschen möchten, wie viel Wasser läuft dann ungenutzt daneben? Hier helfen Diffusoraufsätze für den Wasserkran, die Sie einfach aufschrauben können. Erhältlich in jedem Baumarkt für ein paar Cent.

Und sonst? Kaufen Sie mit Bedacht ein. Gerade bei den Mode-Basics fahren Sie auf lange Sicht günstiger und umweltschonender, wenn Sie in haltbare Qualitätsware investieren. Melonen im Dezember? Im guten alten Apfel stecken deutlich mehr Vitamine als in der Umweltkatastrophe von der anderen Seite unseres Planeten.

Dachbegrünung installieren

Die vielleicht effizienteste Methode, um daheim etwas gegen die Trockenheit in Deutschland und die Wasserknappheit zu unternehmen, ist die Installation einer Dachbegrünung auf dem Haus, Garage oder Carport. Denn ein Gründach vereint eine Vielzahl von Faktoren, die zu einer besseren Nutzung des Regenwassers beitragen:

Eine Dachbegrünung entsiegelt Flächen – und das sehr großräumig. Denn normalerweise landet Regenwasser, das auf ein Dach fällt, direkt in der Kanalisation. Durch eine Dachbegrünung wird es gespeichert und Pflanzen zur Verfügung gestellt. Daraus ergibt sich unmittelbar:

Ein Gründach ist ein wirksamer Hochwasserschutz. Je nach Substrathöhe sind Gründächer in der Lage, bis zu 90 Prozent des fallenden Regens dauerhaft zurückzuhalten. Gerade bei Starkregen werden Kanalisationssysteme so deutlich weniger belastet und Überflutungen bleiben aus.

Lesetipp: Ein Gründach ist darüber hinaus noch ein wunderbarer Lärmschutz. Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag.

Dachbegrünungen sorgen für Verdunstungskälte. Das von der Dachbegrünung aufgefangene Wasser wird zum einen natürlich von den Pflanzen verbraucht, zum anderen aber auch an die Umgebungsluft abgegeben. So entsteht Verdunstungskälte, die vor allem im Sommer ganze Straßenzüge abkühlen kann und den Hitzekollaps der Städte verhindert.

Ein Gründach braucht keine Gießkanne. Zumindest dann nicht, wenn Sie sich für die richtigen Pflanzen entscheiden. Sedumgewächse zum Beispiel sind so genügsam, dass sie zwei Monate ohne einen einzigen Regentropfen schadlos überstehen. So wird die Dachbegrünung zum Wasserschutzsystem, in das Sie keine Energie investieren müssen.

Wenn Sie dann noch einkalkulieren, dass ein Gründach Ihnen hilft, Heiz- und Stromkosten zu sparen, ein wertvoller Lebensraum für Tiere ist und obendrein deutlich besser aussieht als graue Dachpappe, wird die Sache komplett rund.

Lesetipp: Erfahren Sie in unserem Beitrag mehr darüber, wie ein Gründach zu einem nachhaltigen Leben beiträgt.

Wasser ist Leben, wir sollten es schützen

Alles noch einmal zusammengefasst: Noch gibt es keinen katastrophalen Wassermangel in Deutschland, aber vieles deutet darauf hin, dass wir darauf zusteuern. Die Zeit zum Handeln ist ziemlich genau jetzt.

Es gibt reichlich Maßnahmen gegen die Wasserknappheit. Viele lassen sich recht simpel im Alltag umsetzen und helfen sogar noch, Geld zu sparen. Stellen Sie ein Regenfass auf, verzichten Sie auf die komplett asphaltierte Einfahrt oder entscheiden Sie sich für eine Dachbegrünung.

Für die letztgenannte Methode dürfen Sie sich auf unsere Mithilfe verlassen. Kontaktieren Sie uns einfach und wir besprechen Ihre Dachbegrünung mit Plantile®.

Coverbild: Clark Wilson, weitere Bilder: Amritanshu Sikdar, Steve DiMatteo 

Wir lieben es über Gründächer zu sprechen

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